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Kühler Kopf bei Hitzestress: 8 Tipps für das perfekte Stallklima

Petschnig Fabian
Stall klimafit machen, klimaerwärmung

Steigende Temperaturen sind nicht nur für uns Menschen, sondern auch für Nutztiere eine echte Herausforderung. Ob Rind, Schwein, Pferd oder Geflügel – jedes Tier braucht eine eigene Strategie gegen den Hitzestress. Wir geben dir hier acht Tipps für den Stallbau aus dem Klimatool der HBLFA Raumberg-Gumpenstein.

Beim Stall zu sparen, kann ziemlich teuer werden. Denn Hitze belastet unsere vierbeinigen und geflügelten Wegbegleiter (sie können ja im Gegensatz zu uns nicht einfach einen Pool bauen). Und das zieht in vielerlei Hinsicht einen Rattenschwanz nach sich.

Nicht nur Futteraufnahme und Produktivität sind verringert. Auch was Fruchtbarkeit und Paarungsfreude betrifft, geht's bei steigenden Temperaturen im Stall nicht mehr wirklich heiß her.

Um den Stall klimafit zu machen, bietet die HBLFA Raumberg-Gumpenstein ein Bildungs- und Beratungstool, das zeigt, wie du deinen Tieren mit gezielten Maßnahmen und technologischen Raffinessen nicht nur eine kühle Brise verschaffen, sondern auch die Stall-Hygiene verbessern kannst.

Bestandsställe klimafit machen:

  1. Belüftung optimieren: Montiere großflächige Ventilatoren, um eine effiziente Luftzirkulation zu gewährleisten. Moderne Systeme können sogar automatisch auf Veränderungen im Stallklima reagieren.

  2. Cool Pads: Das sind wabenförmige, mit Wasser befeuchtete Zellulosewände, die Zuluft easy abkühlen können. Die Cool Pads lassen sich in bestehende oder neue Belüftungssysteme integrieren, um die Stallluft effektiv zu kühlen.

  3. Sensoren: Installiere Sensoren, um die Überwachung des Stalles zu erleichtern. Gerade in hitzeintensiven Perioden kann beispielsweise ein veraltetes oder schwaches Lüftungssystem schnell an seine Grenzen kommen. Aber auch die Tiere lassen sich durch Sensoren überwachen.

Klima Kühlung Nutziere Stall

Als einfache Lösung: Schweineduschen bringen den Tieren nicht nur Abkühlung, sondern auch eine gelegene Beschäftigung.

  1. Kühlnebelsysteme: Ideal zur Senkung der Lufttemperatur und auch der Staubkonzentration, ohne dass die Tiere direkt benetzt werden. Achte darauf, dass die Luftfeuchtigkeit nicht zu stark ansteigt – speziell an schwül-warmen Tagen.

  2. Laufend die Luftfeuchtigkeit und den THI (Temperature-Humidity Index) kontrollieren: Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit ist ein zusätzlicher Stressfaktor für die Tiere. Um THI-Werte zu überwachen und anzupassen, nutzt ihr am besten Luftqualitäts-Messgeräte.

Neubauten richtig planen: 

  1. Planung mit Weitsicht: Berücksichtigt bei der Planung neuer Ställe die lokalen Wind- und Sonneneinflüsse. Die Zuluft sollte idealerweise von der kühleren Westseite bezogen werden.

  2. Innovative Dachkonzepte: Grüne Dächer, Kaltdächer oder reflektierende Materialien können ohne zusätzlichen Energieaufwand das Innere des Stalles effektiv kühl halten.

  3. Hanglage nutzen: Positioniere die Liegeboxen in Hanglage, um von natürlichen Temperaturunterschieden im Winter und Sommer zu profitieren.

Tipps für Nutztiere:

Das Klimatool der HBLFA Raumberg-Gumpenstein erweitert die allgemeinen Tipps und bietet individuelle Lösungen und Informationen für jedes Nutztier. Falls du spezifische Tipps suchst, in den Podcasts findest du sie für bestehende Rinderstallungen und Neubauten, Schweine, Hühner und Pferde.