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Was macht eigentlich der Kameradschaftsbund?

Luger Sabrina

Wer kennt es nicht: Zu Allerheiligen muss man (müde von der Halloweenparty) zum Friedhofsgang mitkommen, dann spendet man etwas Geld beim Friedhofstor und bekommt dafür ein Pickerl mit einem schwarzen Kreuz darauf. Gemacht wird das von Freiwilligen, in vielen Fällen vom Kameradschaftsbund. Und da stellt sich doch die Frage: Was macht der Verein, der scheinbar nur aus alten Männern besteht, denn das ganze restliche Jahr über?

Bei kaum einer Veranstaltung ist der Kameradschaftsbund für Nichtmitglieder so präsent wie zu Allerheiligen. Dort sammelt er nämlich ehrenamtlich Geld für das österreichische Schwarze Kreuz, das sich unter anderem mit der Instandhaltung von Kriegsgräbern beschäftigt. Aber was machen die Kameraden nach dem 1.11.?

Zu Allerheiligen waren viele Kameradschaftler für das Schwarze Kreuz Spenden sammeln.

Verein der Sportskanonen

„Wir haben ein reges sportliches Leben“, erzählt ÖKB Bundespressereferent Volker Zimmermann vom Kameradschaftsbund: „wir gehen zum Beispiel wandern, skifahren und kegeln.“ Und generell sei ein lebendiges Vereinsleben wichtig.  

Gegründet wurde der Kameradschaftsbund als Soldaten- und Veteranenverein. Weil es heute weniger von denen gibt, haben sie ihren Hauptzielgruppe über die Jahre verändert. Heute, so heißt es auf ihrer Website, sind sie eine „patriotisch gesinnte Wertegemeinschaft“. Deswegen sehen sie sich immer wieder mit rechtsextremen Vorwürfen konfrontiert. „Davon wollen wir uns klar distanzieren. Wir sind strikt überparteilich“, betont Zimmermann immer wieder.

Lebendiger Verein?

Doch wie hält sich ein Verein, der hauptsächlich aus Kriegsveteranen besteht? Volker gibt zu: „Wir wären schon ausgestorben, wenn wir nicht auch ehemalige Angehörige des Bundesheeres aufnehmen würden. Aber wir sterben nicht aus. Der Zulauf ist nicht rasend aber wir halten uns seit Jahren konstant.“ Auch Frauen seien willkommen. Laut Zimmermann sind „Pi mal Daumen zehn Prozent“ der Mitglieder Frauen.

Wer kennt's nicht? Zu Allerheiligen gibt's zuerst eine Spende und dafür dann ein Pickerl.

Was genau machen die jetzt also? „Wir machen Veranstaltungen, unterstützen lokale Projekte, tragen was zum lokalen Kulturleben bei und organisieren Kulturreisen. Am 1.11. helfen wir gerne dem Schwarzen Kreuz, damit die Geld für die Pflege von Kriegsgräbern bekommen.“

Dass es neue Aufgaben braucht, ist ihnen aber bewusst, wie Zimmermann erzählt: „Darüber diskutieren wir seit Jahren heftig, weil es viele Ideen gibt, aber an der Umsetzung scheitert es noch.“ 

Titelbild: Rudolf Kaineder vom Kameradschaftsbund Neumarkt im Mühlkreis