Warum Bauern ihrer Zeit voraus sind: Die besten Mythen zum Bauernsilvester

Höller Sophie

Ein Brauch, drei Geschichten – viele von uns feiern schon am 30. Dezember Silvester. Erzählungen nach liegt der Ursprung bei den Bauern, die beim Feiern ihrer Zeit voraus waren.

Mit dem Vorfeiern ist das so eine Sache. Manche sagen es bringt Unglück, andere macht es umso glücklicher. Am Land ist definitiv Zweiteres der Fall – denn nur wer es an Bauernsilvester krachen lässt, kann das Jahr auch ordentlich ausklingen lassen. Aber woher kommt es, dass wir uns schon am 30. Dezember in Trachten schmeißen? Darum ranken sich einige Mythen. Wir haben drei von ihnen ausgegraben.

Mythos 1: Die Farm der Tiere

Die Vorstellung von sprechenden Tieren dürfte schon vor George Orwell und „Shaun das Schaf“ existiert haben. Denn der Sage zufolge sollen Bauern einen Tag früher gefeiert haben, um an Silvester das sprechende Vieh zu belauschen, das in der Silvesternacht unsere Sprache beherrschen soll.

Mythos 2: Ein Männlein steht im Walde 

Eine andere Geschichte führt uns in die Steiermark – und bringt uns die Notwendigkeit von Google Maps nahe. Ein Bauer soll auf seinem Heimweg nach Graz in ein Schneetreiben geraten und vom Weg abgekommen sein. Richtig verloren war er aber erst, als plötzlich ein kleines Männchen auftauchte und ihn zwang, Silvester mit ihm zu feiern. Der gewiefte Bauer überzeugte das Männchen, dass Silvester bereits am 30. Dezember stattfinde. So konnte er sich rechtzeitig vom Acker machen und den echten Jahreswechsel mit seiner Familie feiern.

Mythos 3: Kein stilles Örtchen 

Der wohl sozialkritischste Mythos zum Bauernsilvester: War der Bauer ein Geizkragen, lies er seine Angestellte am 31. Dezember umsonst arbeiten – als Ausgleich für die Zeit, die sie während des Jahres auf der Toilette verbracht hatten. Da dachten die sich wohl, "Scheiß drauf", und feierten eben schon einen Tag früher.

Was tatsächlich bisher geschah

Die Wahrheit scheint deutlich glanzloser als der schöne Schein dieser Sagen. Tatsächlich haben Bauern kaum Silvester gefeiert. Die echten Wurzeln liegen in der Steiermark und den wirtschaftlichen Überlegungen, die bäuerliche Wirtschaft zu beflügeln. Das dürfte zumindest für moderne Landwirte und alle anderen Partytiger ein Grund zum Feiern sein. Und apropos beflügeln: Wer hat jetzt auch Lust auf ein Flügerl?