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Virtueller Auslauf: Diese Kuh grast digital

Luger Sabrina

Wenn die Kuh nicht auf die Weide kann, dann kommt die Weide eben zu ihr. So ist das zumindest bei Izzet Kocak aus Aksaray in der Türkei. Wenn seine Kühe nicht auf die Alm können, dann setzt er ihnen Virtual-Reality-Brillen auf, damit sie glauben, sie grasen auf einer saftigen Wiese. Angeblich geben sie seither mehr Milch.

Es gibt wirklich nichts, dass es nicht gibt: Die Kühe von Izzet Kocak bekommen täglich für zwanzig Minuten sogenannte VR-Brillen aufgesetzt. So gaukelt er ihnen vor, dass sie im satten Grün stehen, obwohl sie eigentlich im Stall sind. Auf die Ohren gibt’s zudem Mozart oder Beethoven, was die Kühe beruhigen soll. Laut Kocak haben die beiden Kühe, an denen er die Brillen getestet hat, bereits nach sieben Tagen fünf Liter Milch pro Woche mehr gegeben. Nun weitet er das Projekt aus. Insgesamt hat er 180 Tiere.

Übrigens: Der Einsatz von VR-Brillen an Kühen wurde erstmals in Russland erfolgreich getestet. Auch wenn draußen sibirische Kälte herrscht, konnte den Kühen im Stall so vorgespielt werden, dass sie auf einer satten, grünen Sommerwiese grasen. Das Resultat war auch hier dasselbe: sie gaben mehr Milch.

Izzet hat zu Beginn den Kühen reguläre, für Menschen gemachte VR-Brillen aufgesetzt. Pro Kuh hat er dafür je zwei Brillen gebraucht, also pro Auge eine Brille, wobei eine davon ausgeschalten blieb. Jetzt bezieht er speziell für Kühe produzierte VR-Brillen aus Russland.

Ob sich der ganze Aufwand auch geschmacklich auswirkt, wird übrigens noch erforscht. Zumindest müssen wir bei dem Wort „Augenweide“ jetzt immer daran denken.