Ist BIO schon alles? Wo „Zurück zum Ursprung“ weiter geht

Schwoaga Andi
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Ronald bei seinen RIndern auf der Weide

"Zurück zum Ursprung" ist BIO, das weiter geht. Und auch die Rinder auf Ronalds Hof gehen weiter – sie sind nämlich 365 Tage im Jahr draußen.

Was tun, wenn am Ende der gesetzlichen Vorgaben noch viel Luft nach oben ist? Wenn BIO noch nicht BIO genug ist? „Zurück zum Ursprung“, die BIO-Eigenmarke von HOFER, hat’s ausprobiert und unter dem Motto „BIO, das weiter geht“ einen der strengsten Kriterienkataloge der Branche vorgelegt. Wir haben reingeblättert.

„Zurück zum Ursprung“ kennt man – zumindest aus der Werbung oder aus der nächsten HOFER-Filiale. Wenn man aber nicht gerade selbst Ursprungsbäuerin oder Ursprungsbauer ist (so werden die Landwirtinnen und Landwirte genannt, die „Zurück zum Ursprung“ beliefern), dann hat man wahrscheinlich nur wenig Ahnung, was die mit diesem „weiter gehen“ eigentlich so meinen. Die Kurzfassung ist:„Zurück zum Ursprung“ geht bei den eigenen BIO-Richtlinien weit über gesetzliche Vorgaben hinaus und denkt auch die soziale Komponente mit. Aber um das zu erklären, müssen auch wir etwas weiter ausholen.

Übrigens: Wer mehr zu dem Thema erfahren will, sollte auch auf hektar.com rüber schauen. Dort läuft seit kurzem die erste Folge der neuen Doku-Serie Der Ursprungsbauer, in der sich ein junger Bergbauer die Ideen hinter „Zurück zum Ursprung“ näher ansieht. 

Vier braun-weiße Kühe beim Grasen auf einer Weide

Foto: © HOFER

Original regional

Bei „Zurück zum Ursprung“ werden alle Rohstoffe regional produziert. Damit ist aber nicht gemeint, dass die Milch vom Nachbarn kommt, sondern aus einer Region, in der das jeweilige Produkt auch traditionellerweise erzeugt wird. Der Grund? Erdäpfel lassen sich auf den steilen Hängen im Kitzbüheler Land kaum ökologisch und wirtschaftlich nachhaltig anbauen, Rinder fühlen sich dort aber sehr wohl. Darum kommt die Milch bei „Zurück zum Ursprung“ eben vermehrt aus dem Alpenraum, die Erdäpfel eher aus dem Vorland. 

Bienen beim Anflug auf eine Blüte

Foto: © HOFER

Umwelten besser

Will man BIO nachhaltiger gestalten, dann muss man auch auf die Umwelt schauen. Bei „Zurück zum Ursprung“ ist man daher auch in Sachen Umweltschutz noch weiter gegangen und setzt beispielsweise im Gemüsebau auf nachhaltigen BIO-Dünger wie Mist oder Kompost. Auch Bienen und andere Insekten haben einen Grund zur Freude, denn im Gegensatz zu anderen BIO-Leitlinien ist bei „Zurück zum Ursprung“ der Einsatz von bienentoxischen Mitteln wie etwa Spinosad gänzlich verboten. Außerdem setzt man auf begrünte Zwischenreihen im Obstbau (auch keine Selbstverständlichkeit), eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung und heimisches BIO-Futter, das bei Schafen, Ziegen und Rindern sogar zu 75 Prozent vom eigenen Hof stammen muss.

Produkte der BIO-Marke Zurück zum Ursprung auf einem Tisch auf einer Wiese

Foto: © Niko Havranek/HOFER

Gentechnik geht nicht

Alles, absolut jeder Rohstoff und jedes Produkt von „Zurück zum Ursprung“, ist gentechnikfrei. Das gilt auch für den eingesetzten BIO-Pflanzenschutz, das Saatgut, den BIO-Dünger und das Futter. 

Eine Kuhherde auf dem Weg über eine Wiese

Foto: © Niko Havranek/HOFER

Zum Tierwohl

Als einzige BIO-Marke tragen alle tierischen Produkte von „Zurück zum Ursprung“ das Prüfzeichen „Tierwohl kontrolliert“, das unter anderem vom Wiener Tierschutzverein und dem Verein gegen Tierfabriken (VgT) mitgestaltet wird. Neben der artgerechten und heimischen Fütterung werden bei „Zurück zum Ursprung“ auch Dinge wie ganzjähriger Auslauf, 120 Tage Weidehaltung oder eine maximale Tier-Transportdauer von vier Stunden festgeschrieben. Dazu kommt, das die Ursprungsbäuerinnen und -bauern in der Regel kleinstrukturierte Betriebe führen und einen sehr intensiven Kontakt mit ihren Tieren (unter anderem mit der Rosalie, der Zenzi und der Mimi) pflegen.

Verschiedenen BIO-Produkte von Zurück zum Ursprung auf einem Tisch

Foto: © Niko Havranek/HOFER

Lebens(mittel)qualität

Man ist, was man isst. Darum achtet man bei „Zurück zum Ursprung“ auch bei allen verarbeiteten und veredelten Produkten darauf, dass jede einzelne Zutat allerhöchsten Qualitätskriterien entspricht. Zum einen, weil’s gesund ist und gut schmeckt, zum anderen, weil so hochwertig erzeugte bäuerliche Produkte auch nichts anderes verdient haben.

Mit Hilfe eines Smartphones wird ein Strichcode auf einem BIO-Produkt von Zurück zum Ursprung gecannt

Foto: HOFER

BIO mit Beweis

Der Begriff Transparenz wird in letzter Zeit zwar etwas inflationär verwendet (vor allem in der Politik), wir kommen aber auch nicht drum herum. Warum ist das so? Transparenz ist sozusagen das Fundament von „Zurück zum Ursprung“, denn was nützen die strengsten Richtlinien, wenn man diese nicht kontrollieren und nachweisen kann? Bei „Zurück zum Ursprung“ gibt’s dazu eine betriebsübergreifende Datenbank, in der alles nachvollziehbar mitgetrackt wird. Und darum ist es für Konsumentinnen und Konsumenten auch möglich, die Hauptrohstoffe aller Produkte über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg online zurückzuverfolgen – und zwar bis zum Ursprung. Alles was es dazu braucht, ist die Chargennummer oder das Mindesthaltbarkeitsdatum.

Zwei Bauern sprechen miteinander auf einer Kuhweide

Foto: © Niko Havranek/HOFER

Wahrheit ist Pflicht

Vertrauen ist gut, Kontrolle noch besser. Vor allem, wenn man sich das aufteilt. In diesem Fall läuft das so: „Zurück zum Ursprung“ kontrolliert und die Konsumentinnen und Konsumenten können darauf vertrauen. Und im Falle des Falles alles auch selber rückverfolgen, um die Menschen hinter dem Produkt kennenzulernen. 

Ein Junger Bauer füttert seine Kühe mit Heu

Foto: © Niko Havranek/HOFER

Faire Deals

„Zurück zum Ursprung“ verlangt viel von seinen mittlerweile über 4.700 Ursprungsbäuerinnen und -bauern. Im Austausch dafür gibt’s eine wertschätzende Zusammenarbeit (sollte eigentlich eh selbstverständlich sein), langfristige Liefervereinbarungen (damit man auch planen kann) und faire Abnahmepreise (damit man das Geplante auch umsetzen kann). Das Ergebnis ist eine Win-Win-Win-Situation: Kleinstrukturierte Betriebe können ihre traditionelle Wirtschaftsweise weiterführen, die Umwelt und auch die regionalen Kulturlandschaften werden erhalten und nicht zuletzt: Wir alle können uns nachhaltige heimische Produkte ins Einkaufswagerl schmeißen, ohne dafür einen Kredit aufnehmen zu müssen. 

Ein fairer Deal, oder?