Da sieht der Hofladen alt aus: Shopping-Portale für bäuerliche Erzeugnisse

Mathias Fritsch
Ein alter Mann sitzt im Garten und bestellt bäuerliche Produkte online via Tablet

Ein eigener Online-Shop ist dir für den Anfang noch zu steil, aber du willst mal ausprobieren, ob deine Produkte auch online weggehen wie die warmen Semmeln? Dann haben wir hier mal ein paar
Ideen für dich.

Direktvermarktung wird immer beliebter – und auch immer vielfältiger. Neben dem klassischen Hofladen oder dem Bauernmarkt setzen viele Landwirt*innen auch auf Webshops und Co. Da sich nicht jeder einen eigenen Online-Shop aufbauen will und auch die Kundschaft ungern auf zig verschiedenen Seiten einkauft, haben sich in den letzten Jahren einige Shopping-Plattformen gebildet, die sich auf den Vertrieb von bäuerlichen Erzeugnissen spezialisiert haben.

Wir haben für dich das Wichtigste zu drei großen Online-Plattformen für bäuerliche Erzeugnisse in Österreich zusammengestellt:

1. markta.at

Markta ist ein österreichischer Online-Bauernmarkt, auf dem es Zugang zu über 1.000 verschiedenen hochqualitativen Nahrungsmitteln aus verschiedenen Regionen gibt.

Bei markta gibt es keine Produkte von Lebensmittelkonzernen, sondern nur von kleinen, regionalen Betrieben. 

Bevor du deine Produkte auf markta anbieten kannst, wird genau geprüft, ob dein Betrieb auch der markta-Philosophie entspricht. Alle Lieferanten sollen Bio-zertifiziert sein oder nach Bio-Standards produzieren.

Dein Vorteil:
markta übernimmt die komplette Logistik in der bäuerlichen Direktvermarktung: Angebot, Marketing, Bestell- und Zahlungsabwicklung und auch Auslieferung. 

Wie funktioniert markta? 
Jeden Abend werden die Bestellungen gesammelt von markta an die Produzentinnen und Produzenten geschickt. Dann werden die Produkte am nächsten Morgen direkt frisch geerntet oder zusammengestellt – du musst also immer nur so viel für markta vorbereiten, wie tatsächlich bestellt wurde.

Zum Abschluss schickst du deine Produkte ins markta-Logistikzentrum, wo sie verpackt und direkt an die Kundschaft oder eine der markta Abholstellen geliefert werden. 

Der Verkaufspreis wird dann zwischen Produzenten und markta aufgeteilt: Zwei Drittel bleiben den Landwirt*innen und ein Drittel geht an markta.

Das Team von markta.

Foto: © Jenn and the Camera/markta

2. myProduct.at

Der Onlineshop myProduct.at bietet derzeit über 500 Kleinproduzenten die Möglichkeit, ihre regionalen und nachhaltigen Produkte aus den Bereichen Lebensmittel, Kosmetik, Mode, Wohnen und Freizeit zu vermarkten.

Diese Onlineplattform bietet sich daher nicht nur für Lebensmittel, sondern für eine viel breitere Produktpalette an. 

Die Produkte werden dabei nicht nur auf dem myProduct-Onlineshop, sondern auch bei Vertriebspartnern wie shöpping.at, dem Onlineportal der Österreichischen Post und neckermann.at eingestellt.

Wie funktioniert myProduct.at? 
Neben der Positionierung im Onlineshop gibt es bei myProduct.at zum Start drei verschiedene Servicepakete zwischen € 500 und € 5.000 pro Jahr, von denen du eines auswählst. Diese Pakete beinhalten z. B. die Aufbereitung und Digitalisierung deiner Produkte, die Platzierung im Vertriebsnetzwerk, Marketingmaßnahmen und monatliche Berichte.

Beim Versand hast du zwei Möglichkeiten: Entweder lagerst du deine Produkte im Warenlager von myProduct.at ein und die Plattform übernimmt dafür gegen einen Aufpreis die komplette Logistik und Bestellabwicklung für dich. Oder du verschickst deine Produkte direkt an deine Kundschaft.

Zwei Männer stehen vor einem Regal mit verschiedenen Produkten und präsentieren einen Karton von myProduct.at

Foto: © myProduct.at

3. gurkerl.at

Bei gurkerl.at handelt es sich um einen der bekanntesten österreichischen Online-Supermärkte. Im Sortiment stehen nicht nur regionale Produkte aus bäuerlichen Direktvermarktungen (rund 30 %), sondern insgesamt über 13.000 verschiedene Produkte des täglichen Bedarfs, die du auch im klassischen Supermarkt finden kannst.

Wie funktioniert gurkerl.at?
Gurkerl.at hat sich zum Ziel gesetzt, vollständig auf Zwischenhändler zu verzichten. Die Produkte werden mehrmals pro Woche ins Warenlager von gurkerl.at angeliefert, um der Kundschaft so frische Produkte wie möglich ausliefern zu können. 

Die Bestellung soll nach spätestens drei Stunden vor deiner Haustüre stehen. Vorausgesetzt die Kundschaft lebt im Umkreis von Wien – andere Gebiete beliefert gurkerl.at derzeit nicht.

Ein Mann in grünem T-Shirt steht im Lager und präsentiert eine grüne Box mit frischem Gemüse

Foto: © gurkerl.at

Machen Shopping-Portale Sinn?

Ein eigener Onlineshop kann ein riesiges Potenzial haben und garantiert dir deine Unabhängigkeit. Gleichzeitig erfordert er jedoch einiges an Aufbauarbeit und Zusatzaufwand. Und damit du eine kritische Masse an Kundschaft erreichen kannst, musst du auch noch weitere Themen wie Online-Marketing, Vertrieb oder Logistik exzellent beherrschen.

Onlineplattformen können daher gerade bei deinen ersten Schritten beim Verkauf im Internet eine große Hilfe sein. Diese spezialisierten Plattformen übernehmen die administrativen Tätigkeiten und die Logistik für dich, du kannst dich also ganz auf die Produktentwicklung konzentrieren.

Und das Gute daran: Du bleibst flexibel und kannst mit deinem eigenen Onlineshop auch jederzeit zu einem späteren Zeitpunkt noch durchstarten.