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Hauptsache neutral: Wo man sich nicht einmischen sollte

Luger Sabrina

Heute feiern wir in Österreich den Nationalfeiertag. Aber was feiern wir da genau? Wer in Geschichte gut aufgepasst hat, der weiß, heute gedenken wir der immerwährenden Neutralität Österreichs. Grund genug für uns, uns Gedanken über die Dinge im Leben zu machen, bei denen man auch im Privaten am besten neutral bleibt. Schließlich muss man nicht immer überall seinen Senf dazu geben.

Wenn wer kocht – besonders die Oma

Wer kennt’s nicht? Du möchtest jemanden beim Kochen unterstützen, aber dann schneidest du angeblich die Zwiebel nicht richtig? Und verwendest das falsche Öl? Manche Menschen kann man in der Küche wirklich nicht zufriedenstellen. Etwas verständnisvoller sind da die Omas, aber denen kannst du oft nicht helfen, weil ihre Angaben unverständlich sind. Ein bisserl Mehl, eine Spur vom Salz und alles nach Gefühl? Eher schwierig. Also: Wenn es darum geht, was hinter dem Herd passiert, dann solltest du dich am besten nicht einmischen. Außer du gibst den Ton in der Küche an, aber dann willst du wahrscheinlich auch, dass keiner seinen Senf dazugibt. 

Beim Autofahren

Okay wir wissen es alle: Wenn man mit dem Auto fährt, dann möchte man keine Fahranweisungen von irgendjemanden bekommen. Und wir wissen auch: Wenn man einmal nicht am Steuer sitzt, dann möchte man diese gerne geben. Doch seien wir uns ehrlich, am besten ist es doch immer, wenn die Mitfahrerinnen und Mitfahrer einfach ihren Mund halten und sich nicht einmischen, wenn es um das Fahren geht. Des Friedens wegen. Bei der Musikauswahl und Navigationsangaben sieht das natürlich wieder anders aus, da dürfen die Copilotinnen und Copiloten gerne das Steuer übernehmen.

Beim Hausbauen

Die Heimwerkerinnen und Heimwerker unter euch wissen es: Egal was man plant, jede Person hat eine Meinung dazu. Du baust zu groß, zu klein, einen Keller braucht man unbedingt, die teuren fünffach verglasten Holz-Alu-Fenster sind nicht notwendig, bla bla bla. So gut gemeint ein Rat auch ist, er sollte dennoch nur gegeben werden, wenn danach gefragt wird. Ansonsten sollten sich Tante, Onkel, Nachbarn und die Tanten vom Nachbarn einfach wirklich nicht einmischen.

Die Grabgestaltung 

Besonders zu Allerheiligen gibt es wieder ein wichtiges Gesprächsthema: die Optik der Gräber anderer. Wie die Gestecke aussehen und wie gut gepflegt die Gräber sind. Und sag‘ bloß nicht, die eine Familie hat tatsächlich eine Marmorplatte über das Grab vom Opa legen lassen? So unterhaltsam diese Gespräche auch sein können, es stellt sich eigentlich nur eine Frage: Wen interessiert’s?

PS: Dasselbe gilt auch für die Gartengestaltung und das Mähverhalten der Nachbarn. 

Was wer zum Essen bestellt

„Geh Lisa, du wirst ja wohl was Gescheites zum Essen bestellen?“, sagt der Onkel, nachdem sich Lisa das einzig vegetarische Gericht auf der Speisekarte vom lokalen Wirtshaus bestellt hat. Oder: „Na geh, a Nachspeise isst du aber schon noch“. Weil ganz ehrlich, Ernährung ist auch so ein Thema, wo niemand was zu melden hat. Das gilt allerdings nicht für das Fluchtachterl! „Geh, ans trink‘ ma nu“ ist nämlich immer erlaubt. Weil eines haben wir immer noch getrunken.

In fremde Beziehungen

Wir kennen es alle, die lokale Gerüchteküche kann spannender sein als jede "Vorstadtweiber"-Folge. Aber von außen betrachtet ist nie etwas wie es scheint, das ist sogar bei den Vorstadtweibern so. In die Beziehungen anderer sollte sich deswegen nie wer einmischen. Auch nicht, wenn man es nur gut meint.