Hängt alles andere ab: Dieser Tischler baut einzigartige Mähwerke für Trettraktoren

Schwoaga Andi

Was passiert, wenn die Kinder eines Tischlers einen Trettraktor haben, aber keine g’scheiten Anbaugeräte dazu? Er baut einfach welche. Und macht gleich ein ganzes Business draus.

Auch wenn die Kinder am Land relativ früh mit dem Traktorfahren anfangen, ganz ohne Trockentraining kommen sie auch nicht aus. Im Idealfall absolvieren sie ihre ersten Kilometer also am Trettraktor. Damit das spannend bleibt, braucht es aber auch einen entsprechenden Fuhrpark an Anbaugeräten und da war für die Kinder von Herbert Zieher aus Fornach in Oberösterreich dann schnell mal Ende Gelände. Also fing der gelernte Tischlermeister an zu tüfteln und baute seinen Kindern 2002 ein erstes Mähwerk auf den Traktor. Und stieß nicht nur bei ihnen auf Begeisterung.

Der Tischlermeister Herbert Zieher beim Verpacken seines Mähwerks für Trettraktoren

Herbert Zieher: Nicht nur die Mährwerke, sondern auch der Tischler kommen zu 100 Prozent aus Oberösterreich
Foto: © Zieher Herbert

Handarbeit in Serie

„Zuerst hab ich sie für meine Kinder gebaut, dann für die Kinder der Nachbarn und irgendwann für alle, die gerne eines haben wollten. Insgesamt hab ich bis heute sicher schon an die 6.000 Anbaugeräte produziert“, erzählt der Oberösterreicher. 

Mittlerweile hat er nämlich nicht nur Front- und Heckmähwerke für die beliebten rolly toys Trettraktoren im Angebot, sondern auch einen Schwader, eine Kippmulde, eine Wiesenegge und ein Frontgewicht. „Pro Jahr sind es derzeit zwischen 700 und 800 Stück“, führt er weiter aus.

Ein Mädchen im Dirndl fährt mit einem grünen Trettraktor und Front- und Heckmähwerk von little farmer über eine Wiese

Schaut so echt aus, dass manche Händler schon gefragt haben, wo man die Messer nachschleifen kann.
Foto: © Zieher Herbert

Bei diesen Stückzahlen braucht es natürlich Hilfe. Da Herbert sich seit 2009 vorwiegend auf die Planung von Küchen und Stiegen spezialisiert hat, hat er selbst auch keine entsprechende Werkstatt mehr. „Ich arbeite mit einem spezialisierten Betrieb aus der Region zusammen, Lackieren kann ich die Teile bei einem Tischlerkollegen.“

Farbe bekennen

Seine Mähwerke und Schwader werden übrigens im Original-Farbton der Firma Pöttinger lackiert – und es gibt auch die offiziellen Logo-Sticker. Er ist der einzige, der das darf. „Die Farben sind extrem wichtig. Ich wollte meine Sachen ja auch in natur verkaufen, aber das will keiner“, so der Oberösterreicher. Was außerdem wichtig ist: „Die Proportionen müssen stimmen, aber es muss trotzdem simpel genug sein, damit es stabil und auch leistbar bleibt.“ 

Der Schwader von Little Farmer auf einer Wiese: im Original Pöttinger-Rot und mit Logo

Original Logo, original Rot: der Schwader von Herbert Zieher im Einsatz.
Foto: © Herbert Zieher

Beim Front-Mähwerk ist man deshalb schon bei 77 Euro dabei. Und das für ein Produkt, das zu 100 Prozent aus Österreich kommt. „Man kann sogar sagen, zu 100 Prozent made im Bezirk Vöcklabruck. Nur die Kartons nicht, die kommen aus Ried“, meint der Tischlermeister, der auch immer wieder an neuen Ideen und Produkten tüftelt.

Zu haben sind die Stücke in einem eigenen Online-Shop unter little-farmer.at.
Übrigens: Die Lieferzeit innerhalb Österreichs beträgt circa eine Woche, falls der Osterhase hier und dort noch Unterstützung braucht!