(Druck)frische Fische: Lachs aus dem 3D-Drucker

Luger Sabrina

Kürzlich hat Argentinien als erstes Land der Welt die industrielle Lachszucht verboten und damit rund um den Globus für Aufmerksamkeit gesorgt. Obwohl Lachs meist unter dubiosen Umständen in groß angelegten Aquakulturen herangezogen wird, zählt er dennoch zu den meistgegessenen Fischen weltweit. Grund genug für uns, uns nach Alternativen umzusehen. Und die gibt’s mittlerweile sogar aus dem 3D-Drucker.

Lachs ist einer der meistgegessenen Fische Österreichs, obwohl er hierzulande nicht einmal lebt. Das rosa Fleisch, das bekannterweise oftmals gefärbt ist, die Struktur, die Konsistenz und natürlich auch der Geschmack machen ihn zu einem Lieblingsgericht der Österreicherinnen und Österreicher. Egal ob geräuchert, in Form von Sushi auf Reis oder gebraten.

Doch die Lage ist folgende: Die Ozeane sind quasi leer gefischt, in den Zuchtanlagen müssen Unmengen an Medikamenten verfüttert werden um die Fischmassen gesund zu halten (abgesehen von Krankheiten machen auch Läuse den Fischen zu schaffen) und am Ende enthält das Filet neben gesunden Inhaltsstoffen wie Omega-3-Fettsäuren, Proteinen und Vitaminen häufig auch Mikroplastik, Schwermetalle und Pestizide.

Lachs aus dem 3D-Drucker: Auf zu neuen Ufern

Dem ein Ende zu setzen und Lachs aus dem 3D-Drucker zu angeln, das ist das Ziel von Revo-Foods, einem jungen Start-up rund um Robin Simsa. Der studierte „Biomedical Engineer“ hat ursprünglich an „cultured Meat“ geforscht – auf gut Deutsch: der Zucht von Fleisch im Labor ganz ohne Tier. Er sieht aber in pflanzlichen Alternativen aktuell die größte Chance, um ordentlich durchzustarten.

Sein gedruckter Lachs basiert auf einer Mischung aus Erbsenproteinen, Algen, Zitrusfasern und pflanzlichen Ölen. Gedruckt wird das Ganze mittels 3D-Druckverfahren, weil dadurch die Struktur und Optik eines echten Lachses am ehesten nachgemacht werden kann. Robin erklärt: „Den Menschen ist es unglaublich wichtig, dass der gedruckte Lachs dem Echten sehr ähnlich sieht. Das Coole bei uns ist, dass wir 1000 Stück Lachs produzieren können und jedes ein bisschen anders aussieht, weil wir kleine Unterschiede einbauen. So sieht das Filet einem echten Fisch besonders ähnlich und wird von den Kundinnen und Kunden noch lieber konsumiert. Das ist großartig!“

How much is the fish?

In die Massenproduktion ist das junge Unternehmen aber noch nicht gegangen, aktuell kann Revo-Foods pro Stunde ein bis zwei Kilo Lachs aus dem 3D-Drucker laufen lassen. „Mit Software- und Hardware-Updates werden wir das aber erhöhen können“, so Robin.

Zu kaufen gibt es den (druck-)frischen Fisch voraussichtlich ab Herbst 2021 im Handel – derzeit kann man ihn im WIRR, einem Restaurant im 7. Wiener Gemeindebezirk, verkosten.

PS: Die Redaktion hat den Fisch für euch natürlich vorgekostet und er schmeckt!