Die Rentier-Revolution in OÖ: Dieser Bauer macht auf Weihnachtsmann

Luger Sabrina

Es braucht keinen Nordpol, keinen langen weißen Bart und auch keine Wichtel, um ein paar Rentiere bei sich am Hof zu haben. Daniel Gassner, Bauernkind und Hobby-Landwirt aus Oberösterreich, zeigt, wie es geht.

Dass Alpakas die wahren Goldesel sind, haben wir euch schon einmal in diesem Artikel verraten. Kein Wunder also, dass Daniel Gassner aus Niederholzham in Oberösterreich auch welche haben wollte. „Der Markt in Österreich ist aber schon so übersättigt“, meint der 26-Jährige, und deswegen hat er sich andere Tiere mit Hufen zugelegt, nämlich Rentiere. Mit denen können Stadtkinder genauso spazieren gehen wie mit Alpakas, und zahlen auch dafür.

„Ich probiere generell gerne Neues aus und begebe mich in unbekannte Sphären. In der Schweiz gibt es eine Züchterin, die eine große Rentierherde hat. Wie ich die besucht habe, habe ich mich sofort in die Tiere verliebt“, erzählt der Oberösterreicher. 2020 hat er den elterlichen Hof übernommen, Landwirt ist er aber nur hobbymäßig, gibt er zu.

Ursprünglich wurde der Betrieb als Schweine- und Ochsenmastbetrieb mit Ackerbau geführt. Seine Eltern haben aber schon vor zwölf Jahren die Mast eingestellt und nur noch Ackerbau betrieben. Mit der Hofübernahme hat Daniel also Grund und Boden übernommen, auf dem sich viele Träume verwirklichen lassen. Er sagt: „Ich habe immer schon Tiere geliebt und wollte welche haben“, also hat er angefangen zu recherchieren, wie er zu Rentieren kommt.

Wie kommen Rentiere nach Oberösterreich?

Doch ganz so einfach kriegt man Rentiere nicht. „Von tierschutzrechtlichen Auflagen, wie beispielsweise der Größe der Weidefläche abgesehen, gibt es einfach auch nicht so viele Rentiere am Markt“, so Daniel. Nach ausführlicher Recherche und Kontakteknüpfen ist der Oberösterreicher nach Berlin geflogen, hat sich im Tiergarten die Herde angeschaut und die Tierpfleger kennengelernt. „Mit bissl Glück hab ich im Tierpark welche gekriegt“, sagt er. 2021 durfte er zwei weibliche Rentiere kaufen, nämlich die dreijährige Shadow und die 15 Jahre alte Ronja.

Der Transport ist natürlich extrem spektakulär, wie der Oberösterreicher schmähtandelt: „Man gibt ihnen die Koordinaten vor und die fliegen dann gleich los. Man muss wissen, die sind relativ schnell, immerhin können sie innerhalb von 24 Stunden die Welt umkreisen ­­– insofern die Witterungen passen.“ In Wahrheit wurden sie in einer achtstündigen Fahrt von Berlin mit der Spedition geliefert.

Und wie macht man jetzt Geld mit denen?

Die beliebten Alpaka-Wanderungen lassen sich auch gut mit Rentieren durchführen, wie Daniel erklärt: „Aber weil die Tiere aus dem Tierpark kommen, müssen wir sie noch ein wenig an das Gehen an der Leine gewöhnen“, erzählt er. Auch mit einer Tierpatenschaft, professionellen Fotoshootings mit Shadow und Ronja, sowie Hofführungen inklusive Fütterung will er Geld ins Haus bringen. Und wer lieber mit kleineren Tieren spazieren geht, kann das auf Daniels Hof auch mit Ziegen tun.